Die Katze 05 - Die Katze, die Brahms spielte by Lilian Jackson Braun
Autor:Lilian Jackson Braun [Braun, Lilian Jackson]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi, Katzenkrimi, USA, Journalist, Frauke Scheunemann, Kater, Bestseller, spannend, humorvoll, eBooks
ISBN: 978-3-95824-824-3
Herausgeber: dotbooks GmbH
veröffentlicht: 2016-07-04T22:00:00+00:00
Kapitel 10
Bevor er Rosemary zum Abendessen ausführte, fütterte Qwilleran die Katzen. Beide vermieden peinlichst jedes noch so kleine Stückchen Karotte, das ihr Corned beef verdarb.
Er hatte im Northern Lights Hotel einen Tisch reservieren lassen, um eine der Nischen mit den hohen Rückenlehnen zu bekommen, die man aus den Kajüten abgetakelter Fischerboote gebaut hatte. Wenn man in diesen Nischen saß, mußte man aufpassen, daß man sich keinen Splitter einriß, und bei feuchtem Wetter strömten sie einen Geruch aus, der keinen Zweifel an ihrer Herkunft ließ, doch sie waren ideal für vertrauliche Gespräche.
Rosemary trug ein Mooseville-T-Shirt und ein geflochtenes Lederhalsband aus dem Gefängnis-Souvenirladen, und sie sah so jung, so beschwingt und so gesund aus, daß Qwilleran kaum glauben konnte, daß sie einen Enkel hatte, der alt genug war, Medizin zu studieren. Sie hängte ihre Schultertasche an einen Haken am Eingang der Nische. »Ist es nicht wunderbar?« sagte sie, »wenn man keine Angst zu haben braucht, daß etwas gestohlen wird? Wenn ich zu Hause in ein Restaurant gehe, lege ich diese Tasche auf den Boden, stelle den Fuß darauf und schlinge den Riemen um den Knöchel.«
Den Einband der Speisekarte zierte die Reproduktion eines Druckes, der einen furchtbaren Sturm auf dem See darstellte, und auf den Papiersets standen die Daten der größten Schiffsuntergänge samt der Anzahl der Todesopfer. Bon appétit, dachte Qwilleran.
Er sagte zu Rosemary: »Du kannst dir den gedünsteten Kabeljau mit Blumenkohl bestellen, wenn du willst, aber ich werde ein großes Steak mit Pommes essen… Mach nicht so ein schockiertes Gesicht. Ich weiß, bei dir hat die richtige Ernährung Wunder bewirkt; du siehst keinen Tag älter aus als neununddreißig. Aber für mich ist es zu spät. Als ich aussah wie neununddreißig, war ich fünfundzwanzig.«
»Waffenstillstand! Waffenstillstand!« sagte sie und schwenkte eine Papierserviette. »Ich wollte nicht an dir herumnörgeln, Qwill. Bestell dir, was du willst, und entschuldige dich nicht. Du stehst mit deinem Buch unter schöpferischem Druck, und du hast dir dein Lieblingsessen verdient. Wie viele Kapitel hast du geschrieben? Würdest du mir heute nacht ein paar Seiten vorlesen?«
»Und noch etwas, Rosemary: Bitte frage mich nicht ständig nach meinen Fortschritten. Ich habe weder ein Tagespensum noch einen Termin einzuhalten, und wenn ich nicht gerade an meiner Schreibmaschine sitze, möchte ich überhaupt nicht daran denken.«
»Aber selbstverständlich, Qwill. Ich habe noch nie einen Schriftsteller persönlich gekannt. Du mußt mir sagen, wie ich mich verhalten soll.« Er sah immer wieder zu einer Gruppe von vier Personen auf der anderen Seite des Raumes. Sie saßen unter einem großen Gemälde, das einen ertrinkenden Matrosen in einem Gewässer zeigte, das von Haien wimmelte. »Schau jetzt nicht hin«, sagte er, »aber die beiden Männer da drüben tauchen zu den Wracks hinunter, habe ich gehört. Sie plündern versunkene Schiffe aus.«
Es waren große, hagere Männer mit steinerner Miene. »Sie sehen aus wie von einer Zigarettenreklame«, sagte Rosemary, »und die Mädchen, die bei ihnen sind, könnten Fotomodelle sein. Wie sind sie so früh im Jahr so herrlich braun geworden? Und warum wirken sie nicht glücklich? Wahrscheinlich ernähren sie sich falsch.«
»Ich habe die Mädchen am Strand Spazierengehen sehen«, sagte Qwilleran.
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